Initiatorin der Aktion war Frau Dr. Claudia Schäfer cubus kunsthalle.
http://www.cubus-kunsthalle.de/
Aus großer Betroffenheit über die umfangreichen Baumfällungen im Immanuel-Kant-Park hat sie diese Kunst-Aktion initiiert. Unter Mithilfe des Künstlers Roger Löcherbach gelang es ihr 11 Künstlerinnen und Künstler für diese Kunst-Aktion zu gewinnen.
Dokumentation: Heinz Kuhlen
Zur Vorgeschichte
In den letzten Jahren gelangte der im Innenstadtbereich liegende Immanuel-Kant-Park immer mehr in die Negativ-Schlagzeilen. Ursache waren und sind u.a.: Vernachlässigung der Baum- und Park-Pflege, Vandalismus und Kriminalität., Entstehung einer Drogen- und Trinker-Szene mit vielen negativen Begleiterscheinungen.
Aufgrund dieser Negativ-Situation kamen aus der Bürgerschaft schon vor Jahren, Mahnungen an die Stadt Duisburg, den Immanuel-Kant-Park als zentrale, innerstädtische Grünanlage durch eine verbesserte Pflege bzw. Neugestaltung wieder aufzuwerten und den Bürgern die verloren gegangene Lebensqualität zurückzugeben.
In einem Planungsverfahren von 2015/16 mit 4 Planungsbüros und unter Bürgerbeteiligung wurde der Park neu geplant und durch eine Jury der Entwurf des Büros Vogt (Berlin) zur Realisierung prämiert.
Obwohl bei den Planungsgesprächen immer der Erhalt des alten Baum-Bestandes vorrangig diskutiert wurde, war die Enttäuschung gewaltig, als bekannt wurde, dass von den 454 Bäumen 120 Bäume gefällt werden sollten. Das entsprach zirka 1/4 des Baumbestandes im Park.
Als diese Zahl in den Medien bekannt wurde reagierte und protestierte die Bürgerschaft heftig und es gelang ihr durch Proteste, die Anzahl der zu fällenden Bäume auf 92 zu reduzieren.
Erst mit Beginn der Baumfällungen im Februar 2017 wurde der große Verlust am alten Baumbestand ersichtlich, zumal auch fast der gesamte Strauchbestand gerodet wurde.
Der Anblick gefällter Bäume und gerodeter Flächen war für Frau Dr. Claudia Schäfer der Anlass, im Rahmen einer Kunst-Aktion, dem Park einige Bäume, als Kunstwerke zurückzugeben. Diese Dokumentation zeigt die gefällten Bäume, die ursprünglichen Baum-Standorte und stellt die beteiligten Künstlerinnen und Künstler bei der Schaffung ihrer Kunstwerke vor.
Ich bedanke mich bei allen Beteiligten für die freundliche Zusammenarbeit.
lebt und arbeitet in Duisburg, Heimat Syrien
Kontakt: http://www.cubus-kunsthalle.de/
2005-2008 Bildhauerische Ausbildung am High Institut of Fine Art,
Hochschule der bildenden Künste, Damaskus
Skulptur: Der Hass und die Liebe
Baum-Art: Linde, ca. 128 cm x 25 cm x 29 cm
lebt und arbeitet in Duisburg http://www.atelierbittner.de/
Künstlerische Ausbildung
Prof. H. Seiss, Wien Zeichnen, Bildgestaltung, experimentelle Malerei
Günter Sponheuer, Essen Ölmalerei
Friedrich Dörfler, Köln Freie Malerei
Prof. G. Gschwendtner, Salzburg Aktmalerei
Thomas Torkler, EKA-Trier Aktmodellieren, Abgusstechniken in Gips, Beton
Skulptur: Zu Berg. Zu Tal
Baum-Art: Atlas-Zeder, Stahl, ca 178 cm x 45 cm
lebt und arbeitet in Duisburg www.arnobortz.de
Skulpturen: ohne Titel
Baum-Arten: Rosskastanie, Berg-Ahorn
Chinmayo lebt und arbeitet in Duisburg, (Freischaffender Künstler)
Bildhauersymposien in Weissenseifen bei Albrecht Klauer-Simonis
Hektor Troyali lebt und arbeitet in Duisburg, (Zeichner, Maler, Ton-Skulpturen)
Skulptur: Baum sei Dank
sitting silently, doing nothing, liegender Baum als Sitzmöglichkeit
Baum-Art: Berg-Ahorn, 250 cm x 35 cm
lebt und arbeitet in Düsseldorf www.tillhausmann.de/
1974-1982 Studium an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf bei Alfons Hüppi,
Meisterschüler und Staatsexamen
Skulptur: Duisburger Alphorn
"Ceci n`est pas une pipe"
Baum-Art: Berg-Ahorn, geflämmt, ca. 370 cm, 2017
lebt und arbeitet in Düsseldorf www.angela-hiss.de
1993-1999 Studium der freien Kunst, Gesamthochschule Kassel
1997 Studienaufenthalt, Central Saint Martins, College of Art Design, London
1999-2000 Meisterschülerin, Gesamthochschule Kassel
2001-2002 Master of Art, Chelsea College of Art und Design, London
Skulptur: Stehn im ew´gen Wirbelgang,
Der Titel entstammt dem Gedicht "Laura am Klavier" von Friedrich Schiller
Baum-Art: Silber-Ahorn, 570 cm, Acrylfarbe, 2017
lebt und arbeitet in Duisburg 1989-1995 Studium Garten- und Landschafts-Architektur, UNI-GH Essen www.daslichtgruenekleid.de
1995-2003 Gartenarchitektin in Essen und Aschaffenburg
2003-2005 Fahrrad-Weltreise mit Kunstprojekt "Weltenbäume"
seit 2006 freischaffende Künstlerin und Freiraum-Gestalterin
Land-Art: Hortus connexus
mehrteilige Land-Art-Installation im Kant-Park
an drei Baumstümpfen (Eibe, Farnblättrige Buche, Hänge-Buche)
und einer großen durch Protest erhaltenen Hänge-Buche
Sand, lackierter Stahldraht, farbige Holz-Häcksel
Flächen ca. 35 bis 50 Quadratmeter
Länge der roten Linie ca. 45 Meter
lebt und arbeitet in Essen www.rogerloecherbach.de
1985-1997 Studium Kunst und Latein an der Johann-Gutenberg-Universität Mainz
bei Prof. Ansgar Nierhoff
Lehrerausbildung und Tätigkeit in Düsseldorf und Duisburg
Skulptur: Mondschein im Park
250 cm x 70 cm
Baum-Art: Platane , farbig gefasst
lebt und arbeitet in Duisburg www.marcomorosin.de
1995-1998 Ausbildung zum Steinmetz
1996-2000 künstlerische Ausbildung bei Hans-Jürgen Vorsatz, Duisburg
2000-2005 Objekt-Design, Studium FH Niederrhein Krefeld
Skulptur: Relikt 2017
55 cm x 50 cm x 280 cm
Baum-Art: Silberlinde
lebt in Neuss und arbeitet in Düsseldorf www.schuster-kunst.de/
1993 Studienabschluss mit Diplom bei Prof. Ansgar Nierhoff
Johannes-Gutenberg-Universität, Mainz
Skulptur: Lebensraum
140 cm x 30 cm x 100 cm
Baum-Art: Diverse Hölzer verschiedener Baum-Arten (Birke, Platane, Silber-Ahorn)
Achtteilige Skulpturengruppe aus Stahlblech. Standort Duisburg-Wedau, Bertasee. Installation 1974 im Besitz des Lehmbruck-Museums. Originalaufnahmen von Heinz Kuhlen, 2008, vor dem Bau des Seehauses. Solarisierte Impressionen 2015
Die "Roten Figuren" von Professor Karl Killer in der Bad Wildunger Wandelhalle
Die acht“ Roten Figuren“ wurden 1928/29 von dem Münchener Bildhauer Professor Karl Killer (1873-1948) zur Ausgestaltung des Trink- und Konzertsaales der damals neuen Wandelhalle geschaffen. Die Plastiken bestehen aus verleimten Lindenholzteilen, die durch drei verschiedene Anstriche, die unterschiedlich intensiv aufgetragen wurden, das gewünschte terrakotta-ähnliche Erscheinungsbild erhielten.
Die überlebensgroßen Holzbildwerke belebten die Wandsegmente des Saales zwischen den Tür- und Fensteröffnungen. Durch schlichte Holzpodeste überhöht positioniert betonten sie die Höhe und die lichte, klare Weite des festlichen Saales. Sicherlich war es die Absicht des Künstlers, dass der Betrachter der Bildwerke, um sich mit ihnen auseinandersetzen zu können, zu diesen hinaufschauen musste.
Die allegorischen Darstellungen zeigen Herbst, das Echo, die Quelle, Sommer, Winter, Frühling, den Morgen und die Nacht. Nach Abbruch des alten Saales wurden die Figuren im gläsernen Anbau der Wandelhalle von 1959 nicht mehr aufgestellt. Seitdem erlebten sie eine wahre Odyssee. Zunächst standen sie entlang des teilüberdachten Wandelgangs der Königsquelle, wo sie Wind und Wetter ausgesetzt waren. Dann kamen sie ins feuchte Lapidarium von Schloss Friedrichsstein. Es folgten weitere Lagerorte, bis 1988 die „Gemeinschaft der Freunde Schloss Friedrichsstein“ auf eigene Kosten zwei Figuren von einem anerkannte Restaurator wieder herrichten ließ. Diese wurden wieder im Foyer der Wandelhalle aufgestellt. Die anderen Figuren konnten erst im Jahre 2003 mit Hilfe der Holzfachschule restauriert werden. Zur Museumsnacht 2011 wird die Gruppe erstmals seit 50 Jahren wieder komplett präsentiert.
Als Professor Karl Killer 1928 den Auftrag zur figürlichen Ausschmückung der Bad Wildunger Wandelhalle übernahm, stand er auf dem Höhepunkt seines Schaffens. Er war an der Akademie der bildenden Künste in München auf den Lehrstuhl für kirchliche Plastik berufen und galt als einer der führenden Bildhauer profaner und sakraler Kunst des Münchener Kreises. Er schuf u.a. den Fortunabrunnen am Isartor in München und die plastische Ausschmückung der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Bad Wiessee. Weitere Werke stehen in Salzburg, Darmstadt, Bad Dürkheim und Offenbach In Bad Wildungen hat Karl Killer sicherlich sein umfangreichstes profanes Werk hinterlassen.
Text auf einer Informationstafel in der Bad Wildunger Wandelhalle
Fridolin Dietsche
Das von dem Karlsruher Architekten Prof. Friedrich Ratzel im klassizistischen Stil erbaute Rathaus, weist an den Seiten des Bogendurchganges zum Burgplatz Figuren von Adam und Eva auf. Diese Figuren waren von Prof. Fridolin Dietsche modelliert und von den Bildhauern Carnas und Ruland ausgeführt worden. Die in gebückter Haltung die Paradies-Bäume umschlingenden Adam und Eva sind der Formensprache des Jugendstils ausgeführt. Diese, sich stilistisch von dem Klassizismus abgrenzende Figurengruppe, erregte um 1900 die Gemüter der Stadtväter und führte zu Diskussionen. So diskutierten die Stadtverordneten darüber, welche Beziehung Adam und Eva mit dem Duisburger Rathaus hätten und verlangten über den Oberbürgermeister Karl Lehr eine Klärung des Architekten Ratzel. In einem Antwortschreiben weist Ratzel darauf hin, … „daß ohne Zuthun dieser beiden edeln Menschen das Rathaus zu Duisburg kaum notwendig geworden wäre.“