Wie ehrt und würdigt man posthum das dendrologische Lebenswerk und Erbe des am 26.10.2018 verstorbenen Fachkollegen Günter Diamant? Diese Frage stellte sich auch der Verfasser und ist nach vielen Überlegungen letztendlich zum Schluss gekommen, dies in Zitaten von Günter Diamant selber sowie seiner Freunde und der Weggefährten*Innen aus der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft zu tun.
Zitierungen von Günter Diamant aus:
Impressionen vom Umgang mit Bäumen in: Mitt. Dtsch. Dendrol. Ges.(MDDG) 2006
„Immer wieder habe ich das große Glück gehabt, Freunde zu finden, von denen ich lernen konnte. Dabei war, neben dem Kennenlernen der Pflanzen, immer auch die Frage nach ihrem Wesen wichtig.“
„Ich weiß noch sehr gut, wie stolz ich war, als ich Sassafras officinalis und Nyssa sylvatica pflanzen konnte.“
„Ein Sammler hat ein persönliches Verhältnis zu seinen Pflanzen, weil er jede einzelne unter wer weiß wie vielen anderen gewählt hat.“
„Jede Lebensäußerungen der Pflanzen ist ein Versprechen und ein lockendes Sichentfalten. Es weist über mich hinaus in eine Zukunft, an der ich nur begrenzte Zeit teilhaben werde.“
„Es gibt für Pflanzen keine endgültigen Ausmaße. Eine Pflanze, die aufhört zu wachsen, stirbt.“
Zitat von Eike J. Jablonski, Kruchten, Präsident der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft, Zum Gedenken an Günter Diamant, *30.08.1929 †26.10. 2018 in: Mitt. Dtsch. Dendrol.Ges. (MDDG)
„Sein immenses Pflanzenwissen gab er bereitwillig und mit einer großen Portion rheinischen Humors weiter. Ebenso bereitwillig gab er Pflanzen ab, die uns immer an Günter erinnern werden.“
„Den Friedhof Rumeln hat Günter mit vielen seltenen Gehölzen bepflanzt. Bei schönstem Oktoberwetter wurde Günter Diamant unter orangerot glühenden Nyssa sylvatica und Quercus coccinea sowie einer Picea breweriana zur letzten Ruhe gebettet.“
Zitat von Werner Brockmann, Buxtehude, zum Gedenken an Günter Diamant, * 30.08. 1929 †26.10.2018 in: Mitt. Dtsch. Dendrol. Ges. (MDDG) Nr.: 104, 2019
„Für ihn war Arbeit nicht harte Fron, sondern Gestalten, Schaffen des Neuen, Schaffen von Lebensräumen für Pflanzen aus fernen Ländern. Das Ausprobieren, wie Pflanzen aus wärmeren Klimaten sich bei ihm in seinem Garten verhalten würden. Und er hatte gute Erfolge mit der Einbürgerung vieler Fremdländer“
Zitat von Wolfgang Koslowski, Neukirchen Vluyn, zum Gedenken an Günter Diamant *30.08. 1929 †26.10.2018 in: Mitt. Dtsch. Dendrol. Ges. (MDDG) Nr.:104, 2019
„Ebenso war ihm wichtig, das komplexe Zusammenspiel der Schöpfung und den darin eingebetteten Menschen einzubeziehen – für einen respektvollen Umgang mit dem Lebewesen Pflanze“.
„Für ihn war die Arbeit mit den Pflanzen ein wichtiger Bestandteil seines Lebens. Bis ins hohe Alter war es eine Freude für ihn, Gehölze zu vermehren und sich an deren Gedeihen zu erfreuen“.
Zitat von Michael Dreisvogt, Bonn, zum Gedenken an Günter Diamant *30.08.1929 †26.10.2018 in: Mitt. Dtsch. Dendrol. Ges. (MDDG) Nr.:104, 2019
„Günter hat sich als geradezu philosophischer Gärtner weit über den üblichen Horizont hinaus für alle Zusammenhänge im Garten, in der Natur und auch in der Gesellschaft interessiert … er hat an vielen Orten und in vielen Herzen seine Spuren in dieser Welt hinterlassen“.
Zitat von Jürgen Dahl, freier Schriftsteller, Journalist, zahlreiche Beiträge für Zeitschriften, Rundfunk, Mitarbeiter des WDR, Veröffentlichung vieler Bücher mit den Themen Gärten, Pflanzen und Ökologie
Günter Diamant verband eine tiefe Freundschaft mit Jürgen Dahl. In den Büchern von Jürgen Dahl ist sehr viel Fachwissen von Günter Diamant mit eingeflossen. In dem Buch „Zeit im Garten“ dtv-Sachbuch 1994 bedankt sich Jürgen Dahl in einer Einleitung wie folgt:
"Vielen habe ich zu danken für Hilfen und für Ermunterung, für Belehrung und Kritik. Mit Namen nenne ich hier nur Günter Diamant, der seit nun zwanzig Jahren mit Kopf und Hand an meinen Gärten und also auch an diesem Buch mitgearbeitet hat“.
Ein ganz besonderes Erinnerungsstück dieser Freundschaft wurde mir am 23.05.2017 von Günter Diamant in seinem Arboretum gezeigt. Es handelt sich um einen von Jürgen Dahl als Samen angesalbten Mistelbusch in einem Apfelbaum seines Arboretums.