Die Fotos zeigen die Stadtmauer in wechselvollen Zeiten. So den Zustand der Mauer vor und nach dem 2. Weltkrieg. Nach dem 2. Weltkrieg waren noch gut 80 Prozent der alten Mauer-Substanz erhalten. Mit dem Wiederaufbau beseitigte man ohne jegliches historisches Bewusstsein große Teile der alten Mauer. So zum Beispiel den Abriss von der Marienkirche bis zum Friedrich-Wilhelm-Platz. Es ist der Abschnitt der heutigen Steinschen Gasse. Einige Fragmente finden sich noch an der Häuserrückseite des Sonnenwalls an der Untermauerstraße und sichtbar unter Glas geschützt in der Königsgalerie. Auch an der Obermauerstraße fielen historische Mauer-Bereiche der Spitzhacke zum Opfer. In den 1960er Jahren wurde dann auf der alten Mauer-Flucht, dem jetzigen Rabbiner- Neumark-Weg, ein Teil der Mauer rekonstruiert. Diese Rekonstruktion hat vom ehemaligen Aussehen mit der historischen Mauer so gut wie nichts gemeinsam. Man nutzte lediglich die alte Lage zum Neubau. Ebenso entstand beidseitig der Mauer eine Grünanlage mit Bäumen und Sträuchern. Die markantesten Bäume war eine lange Reihe Ungarischer Eichen.