Ginkgo biloba L.
Salisburia adiantifolia SM
Pterophyllus ginkgo K. Koch
Pteriphyllus salisburiensis (L.) J. Nelson
Chinesisch
Ya Chio Tsu Entenfuß
Yin Hsing Silberaprikose
Pei Kuo Weiße Frucht
Pei Yen Weißes Ei
Lin Yen Beseeltes Ei
Japanisch
Ginkyo Silberaprikose
Itchio Entenfuß
Deutsch
Ginkgo
Fächerblattbaum
Mädchenhaarbaum
Elefantenohrbaum
Entenfußbaum
Chinesischer Tempelbaum
Englisch
Maidenhair tree
Französisch
Arbre des pagodes
Ginkgoaceae, Ginkgogewächse
Ginkgo Monotypische Gattung
Ginkgo biloba L.
In Abhängigkeit der verschiedenen Altersstufen ist das Erscheinungsbild (Habitus) von Ginkgo biloba L. sehr vielgestaltig. In der Jugend ist die Krone zunächst kegelförmig. Mit zunehmendem Alter wird die Wuchsform breiter, mit unregelmäßigem, etwas steif ausladendem und wenig verzweigtem Astwerk
Entree Ginkgo-Hain im Gehölzgarten Ripshorst in Oberhausen.
Der Gehölzgarten Ripshorst ist ein Bestandteil des Emscher-Landschafts-Park. Auf einem 60 Meter breiten und 2 Kilometer langen Gehölzstreifen sind Strauch- und Baumarten im erdgeschichtlichen Zusammenhang angepflanzt.
Lit.: Gaida/Grothe Gehölzgarten Ripshorst in Oberhausen
Ginkgo biloba L. im öffentlichen Straßenraum einer Grünfläche
Standort: Duisburg-Hamborn, Duisburger Straße, Ecke Walter Rathenau-Straße
Ginkgo biloba L. als Park-Baum in einer öffentlichen Parkanlage.
Standort: Stadtpark Duisburg-Meiderich, Bürgermeister Pütz-Straße
Ginkgo biloba L. in einem Bauerngarten. Nach der Naturdenkmal-Verordnung der Stadt Duisburg als Naturdenkmal ausgewiesen.
Nr.: HRB 1, Gemarkung: Baerl, Flur 3, Flurstück 225,
Daten:
Stammumfang 3,85 Meter
Höhe 26,00 Meter
Kronendurchmesser 16,00 Meter
Standort: Duisburg-Baerl, Orsoyer Straße 17
Ausgehend vom Keimling bis zum Jungbaum bildet Ginkgo biloba L. zunächst eine tiefgehende Pfahlwurzel aus. Danach entwickeln sich kräftige, über die Kronentraufe hinauswachsende, Seitenwurzeln. An diesen Seitenwurzeln befinden sich relativ dicke Feinwurzeln (> 0,5 mm). In der Literatur wird das Wurzelsystem von Ginkgo biloba L. zumeist als Herzwurzelsystem bezeichnet. Dies trifft jedoch nur auf Bäume mit guten Standortbedingungen, tiefgründige Böden, zu. Die Wurzelhaare der Feinwurzeln befinden sich in Symbiose mit dem VA-Mykorrihza-Pilz, Glomus epigaeum.
Ginkgos sind in der Lage an den Stämmen und den Unterseiten der Äste, Stalaktiten ähnliche Auswüchse, die sogenannten Chi Chi (Lignotuber), hervorzubringen. Der Begriff Chi Chi kommt aus dem Chinesischen und bedeutet so viel wie Zitze oder Brust. Es waren diese an Frauen-Brüste erinnernden Zitzen, welche den Ginkgo zum Symbol-Baum der Fruchtbarkeit werden ließ. In Japan sind mit Chi Chi behaftete Bäume Wallfahrtsorte junger Frauen, welche sich hier Kindersegen erbitten. Die Entstehung dieser Auswüchse ist noch nicht ganz geklärt. Man vermutet das diese Auswüchse durch Stress oder Verletzungen initiiert werden. Auch genetisch bedingte Ursachen sind denkbar und werden erforscht.
Zu unterscheiden sind: die Aerial-Chi Chi und Basal-Chi Chi. Wobei die Letztgenannten im Wurzelraum alter Ginkgo-Bäume entstehen und wie Stalakmiten positiv geotrop nach oben wachsen. Aus diesen können sich Adventivwurzeln und schließlich Sekundärstämme entwickeln.
Die Abbildungen zeigen nur Aerial-Chi Chi.
Ginkgo biloba
Johann Wolfgang von Goethe, September 1815
Dieses Baumes Blatt, der vom Osten
Meinem Garten anvertraut,
Giebt geheimen Sinn zu kosten,
Wie´s den Wissenden erbaut.
Ist es ein lebendig Wesen,
Das sich in sich selbst getrennt?
Sind es zwey, die sich erlesen,
Daß man sie als Eines kennt?
Solche Fragen zu erwiedern,
Fand ich wohl den rechten Sinn;
Fühlst Du nicht an meinen Liedern,
Daß ich Eins und doppelt bin?
Detailaufnahme einer Blattspreite. Gut erkennbar die Gabelnervigkeit der sich gabelnden Blattnerven.
Beispiele von Blattvariationen
Ginkgo biloba L ist eingeschlechtlich, d.h. es kommen in der Regel entweder nur rein männliche oder weibliche Blüten an einem Baum vor. Hier spricht man von Zweihäusigkeit (diözisch). Mitunter treten aber auch an älteren männlichen Bäumen, plötzlich weibliche Blüten auf und im Herbst erscheinen Samen. Diese Erscheinung bezeichnet man Einhäusigkeit (menözisch). Die Blütenbildung beginnt mit der Blattentfaltung je nach Witterung Ende April bis Mitte Mai. Die Blüten entstehen in den Blattachseln, die Pollen werden durch Wind verbreitet.
Kronen-Detail eines männlichen Ginkgo-Baums im Mai, mit Blüten- und Blatt-Austrieb.
Detailaufnahme einer männlichen Ginkgo-Blüte. Die Blüten sind Kätzchen-förmig und tragen an einer Achse etliche Staubblätter mit je zwei Pollensäcken pro Ansatz.
Weiblicher Ginkgo biloba L. mit Fruchtbehang
Weiblicher Ginkgo biloba L. mit Herbstlaub und Fruchtbehang
Ginkgo biloba L.. Herbstlaub und der Mirabellen ähnlichen Frucht im Falllaub.
Reife Ginkgo-Früchte mit Fruchtfleisch.
Ginkgo-Samen ohne Fuchtfleisch
Beim Kronen-Wachstum entstehen in einem Gabelungs-Bereich oftmals 2 gleich starke Kronen-Äste. Aufgrund des spitzwinkligen Astansatzes entwickeln sich diese im weiteren Wachstumsverlauf zu einem Druckzwiesel. Dabei kommt es zwischen den beiden Kronen-Ästen zu Rindeneinschlüssen. Das stetige Dickenwachstum drückt an dieser Stelle die beiden Stämme auseinander. Die Folge ist eine Rissbildung bis in den Hauptstamm. Der Baum versucht bei diesem Riss durch Anlagerung von Holzgewebe die Statik zu kompensieren und es entstehen sogenannte Nasen und Rindenveränderungen. Druckzwiesel sind bruchgefährdet und sollten immer wieder mal kontrolliert werden.
Druckzwiesel an
Ginkgo biloba
Foto mit freundlicher
Genehmigung von
Frau Claudia Kuhlen
Auf dieser Webseite finden Sie unter der Rubrik PARKANLAGE/Hakenfeld noch mehr Fotos zum Ginkgo hier.